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World Voice Day: Stimmgesundheit und Musiktherapie
Im physischen Aufwärmen werden die Gelenke mobilisiert und der Körper aktiv auf das Singen vorbereitet. Teilweise können schon leichte stimmliche Übungen einfließen. Es ersetzt das Einsingen nicht, macht es aber effektiver und leichter. Der Stimmklang wird durch das physische Aufwärmen resonanzreicher, der Aufwand wird geringer, die Stimmproduktion also ökonomischer. Damit wird die Stimmgesundheit gefördert und langfristig erhalten. 7 Videos leiten durch ein körperliches Warm-up:
Kennt Ihr das auch?
"Ach, Sie singen? Das ist ja so gesund!"
Ja, total!
Alle singen! Ganze Krankenhäuser, Grundschulen, Kitas, ach was, die ganze Nation! Chortradition, und so! Ja, singen ist gesund! Viele Studien der letzten Jahre beweisen es. Und das ist wunderbar! Alle sollen singen!
Nur habe ich diesen Satz meistens gehört, wenn ich hustend im Behandlungszimmer einer Praxis saß, den Arzt in seiner gesamten Feinfühligkeit vor der triefenden Nase. Abwägend, ob es jetzt wohl besser sei, die Klappe zu halten, damit er zum Punkt kommen könne, also, zur Untersuchung oder ihm zu erklären, dass das für professionelle Sänger nicht gelten könne, löste der nächste Hustenanfall das Entscheidungsdilemma.
Heute habe ich den ganzen Tag über die verschiedenen Entstehungstheorien von funktionellen Stimmstörungen gelesen.
So viel, dass ich jetzt nicht auch noch darüber schreiben werde.
Der Tenor bleibt 'Nichts genaues weiß man'.
Aber später einmal mehr dazu.
Für heute nur dies:
Balancefindung im Leben? Im Sängerleben? Was soll das? Das ganze Gerede von Burnout & Co. Die, sich immer schneller drehende Welt. Höher, schneller, weiter. Ganz oder gar nicht. Schwarz oder weiß. Nur die Harten kommen in den Garten. Auf der anderen Seite die Sabbatjahr-Industrie, verordnete Ruhe, Wellness-Termine, Meditation dienstags von 7:00 - 8:00 Uhr bei Jeevana, chillen auf Rezept.
Das Bewegen zwischen den Extremen ist Mode. Wer langfristig denkt, ist out. Sich selbst wahrzunehmen auch. Wer lehnt schon ein verlockendes Angebot ab, weil es zu viel für einen selbst sein könnte?
Es hilft nur eins: ab und an mal eine Pause.
Hallo aus Wien! Gerade habe ich hier einen Workshop für die Stimm-, Sprech- und Gesanglehrer der Schauspielschule Krauss in Sachen 'Tube Phonation' gegeben. Die Forschung muss also einmal etwas warten und regeneriert sich gerade. Heute gibt es ein Video, quasi fast live aus Wien, über die Arbeit mit dem Blubberschlauch an atemtechnischen und stimmbildnerischen Basics.
#123tage #euphorscht #stimmeeuphon #euphonikum
Die Stimme kann aus den vielfältigsten Gründen einmal nicht optimal funktionieren.
Sänger kennen das: schlecht geschlafen, zu trockene Luft, Klimaanlage, hormonelle Gründe bei Frauen, Jetlag, Allergie gegen Milben, Pollen, Schimmel, etwas Falsches gegessen oder getrunken, frisch gestrichene Kulissen, Staub, anstrengende Endproben, Stress, Müdigkeit, Überlastung - alles kann sich auch auf die Stimme schlagen. Meist kann dies durch Selbsttherapie behandelt werden. Viel trinken, ausruhen, gut einsingen, ein Nahrungsergänzungsmittel hier, ein Hausmittelchen da. Wie auch immer, Sänger sind Meister der Selbsttherapie und Kompensation!
Zufällig bin ich heute auf ein Zitat gestoßen, von dem ich ganz begeistert bin:
Heute lese ich jede Menge über die musiktherapeutische Improvisation. Die, wenn man so will, Methode ist in der Musiktherapie und in einem psychotherapeutischen Kontext eingesetzt wird.
Im klassischen Gesang hat man weniger mit Improvisation zu tun. Es sei denn, jemand ist auf Barockgesang spezialisiert und so tief in der Materie, dass er/sie tatsächlich, wie es damals Aufführungspraxis war, improvisiert. Und gemeint ist nicht das Umdichten der Texte oder schnelle Umkomponieren innerhalb des Stückes, sollte man Text vergessen oder den richtigen Abzweig innerhalb der Arie verpasst haben.
Eng verbunden mit dem Erlebnis der Improvisation ist der 'Flow'.
Was soll das? Ein Dirigentenvideo in einem Sängerblog? Eine Masterclass über den Auftakt?
Neulich bin ich auf facebook, als Fan der Seite "Konzerthaus Berlin", auf dieses Video aufmerksam geworden.
Ich las nur "Auftakt" und erinnerte mich sofort an so viel Freude und Leid durch gute und schlechte Auftakte innerhalb meines Sängerlebens und wie wichtig dieser kurze Moment ist, an dem alles losgeht.
Gerade wieder zurück vom Qigong-Seminar, interessiert mich heute 'das richtige Maß'.
Im Kurs ging es um das Spiel des Affen und damit um äußere Beweglichkeit und innere Ruhe.
Im Qigong passt jede/r sein Übungsniveau individuell an und findet ihr/sein eigenes Maß, in Bezug auf das eigene Niveau, die momentane Befindlichkeit.
Wie ist die eigentlich? Wie geht es mir gerade? Wie geht es mir körperlich, wie seelisch, wie träge oder munter ist mein Geist?
Vor ein paar Tagen fand ich eine schöne, kleine Geschichte in einem Buch über das Thema 'Stimme'. Es handelt sich um das nur noch antiquarisch -zu einem Wahnsinnspreis- erhältliche "Buch von der Stimme" von Annette Cramer. Meins war aus der Landesbibliothek.
Aber zurück zu der Geschichte.
Sie steht dort unter dem Kapitel "Die Stimme als ganzheitlich schwingendes Organ" und verdeutlicht unter anderem, wie wichtig die Tiefenmuskulatur und ein relatives Loslassen der Haltemuskulatur zur Stimmgebung ist.
Um die tiefen Strukturen zu trainieren, arbeitet man ja beispielsweise auch auf Slacklines, Kreiseln, Airpads oder beim Qigong im Einbeinstand. Hier bedeutet Training ein Austarieren der Balance. Es heißt, flexibel in Bewegung zu sein und nichts fest zu halten. Es heißt, sich vom Boden tragen zu lassen und sich nicht selbst in unnötige Spannung zu versetzen. Es heißt, ökonomisch zu sein und auch andere Kräfte zu nutzen, als die eigenen.
Es riecht nach Schnee. Draußen ist es kalt. Alles hustet, schnupft und niest. Es ist die Zeit der Absagen und Einspringen an den Theatern.
Meine Bücher sind voll von Definitionen von Krankheiten, Stimmhygiene-Übungen und anderen Präventionsmaßnahmen. Aber nirgendwo steht etwas über die besonderen Bedingungen an der Bühne, wo durch Tröpcheninfektion ein Sänger nach dem anderen erkrankt, einfach, weil gemeinsam gespielt und geprobt wird.
Was bedeutet es, Sänger zu sein?
Drei Bücher, die doch ganz verschieden sind, sprechen Klartext.
Alle Facetten des Sänger-, beziehungsweise Musikerdaseins werden beleuchtet und in all ihrer Herrlichkeit die schönen Seiten, aber auch die Schattenseiten dargestellt.
Schwer auszuhalten sind für mich die Tage, an denen ich nur am Schreibtisch sitze oder am Boden mit Mindmaps arbeite und den 96 Büchern, die darauf warten, in die Masterarbeit eingebunden zu werden. Auch da braucht es einen Ausgleich. Immerhin sind es heute noch 100 Tage bis zur Abgabe meiner Arbeit!
Mein Ausgleich heißt, neben vielen Spaziergängen, Qigong und Aqua Training, FASZIEN-FITNESS.
Ist doch spannend:
da ärgere ich mich so vor mich hin und stoße auf einen Zeitungsartikel, der von einer Studie über Großzügigkeit berichtet, die sich angeblich verringert, je religiöser man ist.
Echt? Was für ein Widerspruch!
Findet man soziales Verhalten gerade da, wo man es nicht vermutet?
Ich habe mich von Wien gern etwas aus dem Schreibprozess herauskatapultieren lassen. Solange ich in Berlin also noch nicht wieder am Schreibtisch sitze, hier ein paar Wien- und Baden- Impressionen von 2011 - 2015.
#123tage #euphorscht #stimmeeuphon #euphonikum
Von allen Seiten hoch gelobt für Leute, die noch keine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreiben mussten, ist das Buch "Frei geschrieben" von Judith Wolfsberger. Da ich inzwischen weiß, dass hier doch einige Leser gerade oder bald selbst so ein Projekt bewältigen, empfehle ich es hier.
Ich habe wirklich so einiges an Büchern zum Thema 'Wissenschaftliches Schreiben' gekauft und durchforstet und kann sagen, dass ich dieses Buch inzwischen von vorn bis hinten durchgelesen habe und meine ganze Projektplanung damit erstellt habe.
Es ist leicht zu lesen, nimmt Blockaden und holt einen da ab, wo man gerade steht.
Heute ist er angekommen, der Uni-Brief. Jetzt gibt es kein Zurück mehr! 119 Tage sind noch übrig, um ganz normal weiter im Euphonikum zu arbeiten und die Masterarbeit zu schreiben. Schwarz auf weiß steht der Titel meiner Arbeit da, die Themenvergabe.
Es geht um die Verbindung von Musikermedizin und Musiktherapie.
Erforscht wird die musiktherapeutische Arbeit mit einer Opernsängerin.
Musiktherapie mit Berufsmusikern?
Meine euphorscht-Pause ist viel länger geworden als geplant! Falls jemand von Euch die Artikel vermisst hat, tut es mir leid!
In den Adventswochen, der Weihnachts- und Silvesterzeit sowie im Januar lag mein Fokus neben der Arbeit im Euphonikum auf der zu schreibenden Masterarbeit, in der ich Musiktherapie, Musikermedizin und Stimmtherapie verbinden möchte. Die Studie mit ihren Daten musste ausgewertet und alles in eine Gesamtform gebracht werden.
Einen schönen 1. Advent allerseits!
"Ausdruck ist in erster Linie als Antwort auf einen Eindruck zu verstehen"
(Horst Gundermann, Phoniater,
1922 - 2013)
Mit diesem Zitat möchte ich eine vorweihnachtliche Blog-Pause einläuten.
Momentan arbeite ich sehr konzentriert an der Falldarstellung meiner Masterarbeit.
Euphonikum forscht jetzt erstmals und Du kannst dabei sein. Erlebe den Prozess hautnah über 123 Tage und höre viel über
die Stimme, den Gesang, Stimmstörungen, krisenhafte Phasen im Sängerleben, einen neuen Therapieansatz, aber auch über Schreibblockaden und die persönlichen Schwierigkeiten mit der neuen Aufgabe. Denn es geht um die
Balancefindung im (Sänger-)Leben!
Ende des Monats Oktober, Beginn des Novembers an einem Wochenende. Perfekt für Halloween, auch für die Feiertagsfeierer, das sommerliche Wetter. Aber ein altes Gefühl mischt sich unter den schaurig-lustigen Anblick der ganzen Zombies und Hexen auf der Straße. Ein Gefühl, das jeder kennt, der mal an einem Theater gearbeitet hat. - 31.10. - Stichtag der Verlängerung. Kündigungsfrist.
Das Leben verändern. Das habe ich vor zwei Jahren getan. Einem Bauchgefühl gefolgt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, darüber zu schreiben.
Euphonikum
Stimm- und Musiker*innengesundheit
Fon +49-(0)176-49484800
Email th(at)euphonikum.com