euphorscht - Das richtige Maß

Gerade wieder zurück vom Qigong-Seminar, interessiert mich heute 'das richtige Maß'.

Im Kurs ging es um das Spiel des Affen und damit um äußere Beweglichkeit und innere Ruhe.

 

Im Qigong passt jede/r sein Übungsniveau individuell an und findet ihr/sein eigenes Maß, in Bezug auf das eigene Niveau, die momentane Befindlichkeit. 

 

Wie ist die eigentlich? Wie geht es mir gerade? Wie geht es mir körperlich, wie seelisch, wie träge oder munter ist mein Geist?

 

 

Um das eigene Maß zu finden, muss ich mich wahrnehmen.

 

Hetze ich gerade von Termin zu Termin, schlafe schlecht, ernähre mich von fast food und rasen meine Gedanken in Lichtgeschwindigkeit durch den Kopf? Kann ich gerade nicht abschalten, weil die ganze Zeit diese neue Partie im Kopf herumschwirrt und noch 10 weitere dicke Klavierauszüge herumliegen, die studiert werden müssen? Oder habe ich gerade Urlaub und genieße Ruhe, Strand und Meer? Der Kopf ist klar, ich fühle mich ausgeglichen und ruhig, der Körper ist leicht, flexibel und beweglich und ich mache mir keine Sorgen um Zukunft und den Weltfrieden.

 

Ich muss mich einschätzen. Wo stehe ich? Auf welchem Level kann ich ansetzen, um Schritt für Schritt weiter zu kommen?

 

Wo ist es, das eigene Maß und wozu brauche ich es?

 

Im Qigong wird langfristig gedacht. Wie immer, geht es um ein langes Leben, also um Gesundheit.

 

Um gesund zu bleiben, wird ökonomisch gedacht: Gesucht wird die Mitte, die Balance.

 

Es geht nicht um den kurzen Sprint, sondern um Dauerlauf. Wenn ich mich nicht extrem verausgabe, muss ich mich auch nicht extrem erholen oder eben krank werden, um mich zu erholen. Aber alles ist immer in Bewegung, ändert sich ständig. Dabei wird nicht bewertet. Bewegung ist nicht besser oder schlechter als Ruhe. Wichtig sind beide Pole und das Gleichgewicht zwischen ihnen.

 

Man muss ein gutes Gespür für sich haben, um zu erkennen, wo die eigenen Grenzen sind. Eine innere Stimme, die sagt, was einem gut tut. Oft sind andere Stimmen viel lauter, die sagen, was man tun müsste oder sollte.

 

Hier, beim Qigong, zählt aber nur das eigene Maß. Und wenn klar wird, dass eine Pause nötig ist, schließt man die Übung einfach ab und erholt sich einen Moment und nimmt sich, was man braucht: Ruhe, Zerstreuung, etwas zu trinken, was auch immer. Nach der Erholungspause übt man im eigenen Maß weiter. Man passt Übungen in ihrer Intensität an und übt nie bis zur Erschöpfung. 

 

Wovon schreibe ich eigentlich? Vom Qigong, vom Singen, vom Leben? ;)

 

 

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